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Ilse Hausner, Ein Leben für die Kunst.

Ilse Hausners Gemälde verkörpern eine bemerkenswerte Mischung aus persönlicher Widerstandskraft, Ehrfurcht vor der Tradition und einem modernen Streben nach Klarheit. Jedes Gemälde offenbart ihre tiefe Sensibilität für Form und Farbe sowie ihren unerschütterlichen Glauben an die Fähigkeit der Kunst, selbst die dunkelsten Kapitel der Geschichte zu überwinden. Ihre Porträts, Landschaften und Stillleben spiegeln den Einfluss der großen Meister Europas wider und bewahren gleichzeitig eine einzigartige Vision – eine, die darauf besteht, Schönheit, Einfachheit und emotionale Wahrheit zu finden. Das Ergebnis ist ein Werk, das nach wie vor bei denen Anklang findet, die Authentizität und Tiefe in der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts suchen.

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Persönliches Leben

Ilse Hausner wurde am 20. März 1920 in Zwittau (Mähren) geboren. Schon in früher Kindheit zeigte sie eine außergewöhnliche Begabung für das Zeichnen und Malen – ermutigt von ihrem Großvater Oscar Krause, einem erfolgreichen Unternehmer und leidenschaftlichen Amateurkünstler. Begierig darauf, ihre Träume zu verwirklichen, in einer Zeit, in der nur wenige Frauen an Eliteakademien zugelassen wurden, schrieb sie sich 1938 an der Dresdner Akademie der Bildenden Künste ein.

 

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurden ihre Studien und ihr Privatleben auf den Kopf gestellt. Bombenangriffe legten ihr Dresdner Atelier – und alle ihre frühen Werke – in der Nacht des 13. Februar 1945 in Schutt und Asche. Das Trauma des Verlusts ihrer Bilder ließ sie zögern, irgendetwas von ihrem Werk zu verkaufen, wodurch ein Großteil ihres Werkes bis heute erhalten blieb.

 

Nach dem Krieg floh sie mit ihrem Künstlerkollegen und Verlobten Wolfgang Witschel, selbst ein verwundeter Frontveteran und Bildhauer (ausgebildet bei einem Schüler Auguste Rodins), aus dem sowjetischen Sektor. Das Paar ließ sich in den Ausläufern der bayerischen Alpen in der Nähe des Tegernsees nieder, wo sie ihr eigenes Künstlerhaus bauten und 1948 heirateten. Diese idyllische Umgebung wurde zu ihrem kreativen Zufluchtsort, der ihre Arbeit in der Schönheit der Natur und ihrer Verbundenheit verankerte.

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Einflüsse

Obwohl sie von den Wirren des Krieges tief gezeichnet war, bestand Hausners Reaktion darin, die beständige Kraft der Schönheit zu bekräftigen. In ihrem Malstil wählte sie reine Formen, kräftige, aber sorgfältig ausgewählte Farben und ein allgemeines Gefühl der Harmonie – ein bewusster Kontrapunkt zu den Schrecken, die sie erlebt hatte. Hausner war Schülerin von Professor Waldapfel und später Professor Schramm-Zittau (einem Schüler von Heinrich von Zügel). Sie ließ sich auch stark von Paul Cézannes methodischer Naturbeobachtung, von Piero della Francescas zeitlosen Fresken und von Paula Modersohn-Becker und August Macke mit ihrer emotionalen Klarheit inspirieren.

 

Sie bezeichnete die Malerei oft als „Übersetzung der Natur“ und arbeitete lieber im Freien, um Landschaften in ihrem reinsten Zustand einzufangen. Ihre lebenslangen Reisen in die Toskana, insbesondere nach San Gimignano, begannen 1957 und dauerten bis zu ihrem 85. Lebensjahr. Das herbstliche Licht und die Farben der toskanischen Hügel wurden zu einem wiederkehrenden Thema in ihren Skizzen und Gemälden und spiegelten ihren Wunsch wider, flüchtige Momente natürlicher Pracht festzuhalten. Diese Reisen dienten ihr sowohl als Inspiration als auch als eine Art kreativer Zufluchtsort und ermöglichten es ihr, ihre Kriegserinnerungen mit einem unerschütterlichen Glauben an die erholsame Kraft der Kunst zu verbinden.

Ilse Hausner’s "Sunlit Descent"—a Tuscan village with terracotta facades, stairs, and rolling hills.
Still life by Ilse Hausner featuring a ceramic jug, fruit, and draped fabric in rich colours.
Ilse Hausner’s "The Gathering"—a bold oil painting of expressive figures in deep colours.
Ilse Hausner’s Tuscan landscape with haystacks, rolling hills, and farmhouses.

Professionelles Leben

Nach dem Krieg verdiente Hausner ihr erstes Einkommen durch Auftragsarbeiten. Zwischen 1958 und 1961 entwickelte sie eine bedeutende Zusammenarbeit mit Paul Solomons in New York und schuf unter dem Pseudonym „BUSH“ venezianische Ansichten im Stil von Canaletto. Ihr Können erregte die Aufmerksamkeit internationaler Kunden, obwohl ihre Produktion aufgrund ihrer akribischen Vorgehensweise begrenzt blieb. Etwa zur gleichen Zeit arbeitete sie mit Martin Jacob in Hamburg-Blankenese zusammen und erweiterte so ihren Einflussbereich innerhalb Deutschlands.

 

Ab 1961 bot die Nachfrage nach den Skulpturen ihres Mannes Wolfgang Witschel ihnen eine größere finanzielle Stabilität, so dass Hausner ihre Auftragsarbeiten reduzieren und sich auf ihren individuellen künstlerischen Stil konzentrieren konnte. Ihre Freundschaft mit dem Künstlerkollegen Herbert Beck war ebenfalls von entscheidender Bedeutung; gemeinsam tauschten sie kreative Erkenntnisse und Kritiken aus, die Hausners Gemälde prägten. Im Laufe der Jahrzehnte schuf sie ein umfangreiches Werk – von dem viele noch heute erhalten sind, da sie nach dem Verlust ihres Dresdner Ateliers zunächst zögerte, etwas zu verkaufen.

Ilse Hausner arranging her paintings in her studio, with a self-portrait displayed behind her.
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